Fototagebuch der Leipziger Messe 2014

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Ich hatte ja schon angedroht, in diesem Jahr zuerst die Bildunterschriften zu schreiben, und dann auf der Messe die passenden Fotos dazu zu machen. Ihr durftet  euch natürlich BUs wünschen. Die drei Wünsche, die kamen, hab ich eingebaut. Mittlerweile kam ich dazu, die Fotos zu ergänzen und die Story ein bisschen an das anzupassen, was wirklich passiert ist. Die schwarzen Bildunterschriften habe ich vor der Messe geschrieben, die roten sind danach entstanden.

Habt viel Spaß damit,

Eure Miss Gonzo

 

[Dienstag, 11. März 2014]

Hm, wo sind denn die Fotos vom Dienstatg hingekommen?

Immerhin ist schon mal alles in Kisten, wenn auch lange noch nicht alles unter Dach und Fach ist.

Auto ist beladen. Okay, meine Einschätzung, dass ich gar nicht so viel Gepäck habe, war etwas daneben.

[Mittwoch, 12. März 2014]

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Frühstück vor der Abfahrt: Kaffee, Müsli und Paracetamol. Mann, Kopfschmerzen braucht doch kein Mensch!

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Stefan Gaffory back in town

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Mi., 12. Februar 2014Gaffory_Fiszbah_groß
Fiszbah | Raimundistraße 13  | 55118 Mainz
Einlass: 19.00 h
Eintritt: frei

Stefan Gaffory ist in Mainz ja kein Fremder mehr. Neben einigen Lesungen hat mit ihm auch das legendäre Bucherschießen stattgefunden, aber auch Fratzengeballer-Abende im Hafeneck. Endlich ist er mal wieder in town! Und lesen wird er Musikkolumnen, Kurzgeschichten und – wer weiß – vielleicht sogar Auszüge aus seinem noch nicht ganz fertigen Roman. Wir werden sehen.

Vorher liest Eva Szulkowski – im gONZoversum auch alles andere als unbekannt. Und im Anschluss legen Stefan Gafory & Dominik Schmidt auf.

Also ein gONZo-Familien-Abend im besten Sinne.

Das gONZo-Foto-Messetagebuch 2013

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Liebes Messetagebuch,

vom 9. bis zum 13. Oktober 2013 war mal wieder Buchmesse in Frankfurt. Puh, ich kann dir flüstern! Da war vielleicht was los! Ich hab ein paar Fotos gemacht, damit du mir das auch glaubst. Aber wie’s immer so ist: In den absurdesten Momenten hatte ich natürlich keine Kamera zur Hand. Die Passagen musst du mir einfach so glauben.

Angefangen hat’s eigentlich schon am Dienstag, da haben wir nämlich aufgebaut. Obwohl ich Montagabend schon alles gepackt hatte, hab ich dann doch wieder ewig gebraucht, bis ich Dienstag in die Puschen kam, und so war ich erst in Frankfurt, als alle anderen schon fertig aufgebaut hatten. Wie immer in Frankfurt hatte mal wieder irgendein Trottel unsere Regalböden geklaut. Aber Andreas vom Unsichtbar Verlag hat sich drum gekümmert. Auf Tapete hatte ich diesmal keine Lust, ich dacht ich probiers mal mit rosa Beleuchtung. Weiß noch nicht, wie ich’s fand. Sagen wir mal: is noch Luft nach oben. Zumal’s ein ganz schöner Nahkampf war, bis die ollen Leuchten alle verkabelt waren.

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DSCN1423Mittwoch, 11.55 Uhr: Herr Köglowitz und ich üben schon mal gut und wichtig auszusehen. Herr Köglowitz kann das von Natur aus ja ganz gut. Ich werd das noch ein bisschen üben.

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Kurz vorher kam aber noch Anna von der Alisagroup, meiner Druckerei und hat „Zwischen Rotwein, Filetsteak und Popstar-Neurosen“ vorbeigebracht. Unglaublich, eine Druckerei, die wirklich gute Bücher macht, unglaublich schnell ist und die vorallem von der Zusammenarbeit mit mir keinen Nervenzusammenbruch bekommt.

DSCN1425Mittwoch, 12.02 Uhr: Andrea Mohr kommt.

DSCN1432Mittwoch, 12.07 Uhr: Eveline Lemke von den Grünen (Wirtschaftsministerin RLP) stattet uns einen Besuch ab und vertieft sich mit Frau Mohr in ein längeres Gespräch über starke Frauen in schwierigen Zeiten. Nach der Beteuerung ihrer Bewunderung verabschiedet sie sich schließlich damit, mir viele weiere so spannende Autoren zu wünschen.

DSCN1435Mittwoch, 12.27 Uhr: Gunnar Tjaden materialisiert sich aus dem Nichts heraus vor unserem Stand. Er freundet sich spontan mit Andrea Mohr an und auch ansonsten bemerkt er schnell, bei den Guten gestrandet zu sein. Es folgen zwei Stunden Gespräch über den Literaturbetrieb und die Avantgarde, die Relevanz von Geld für künstlerisches Schaffen, die Verfügbarkeit der Mittel, Aluminiumschlafbehältnisse und Kloster.

DSCN1437Mittwoch, 13.17 Uhr: Neigt man den Kopf zur Seite, sieht das Verlagsprogramm immer noch ziemlich gut aus.

DSCN1438Mittwoch, 13:39 Uhr: Ines Schäfer, die neue Verlagsvertreterin, rollert am Stand vorbei und wird sogleich von ziemlich vielen um ihr Fortbewegungsmittel beneidet.

DSCN1440Mittwoch, ungefähr zur selben Zeit: Andreas Weber und Andy Strauß lesen auf der Leseinsel der unabhängigen Verlage. Auf Grund eines Stockholmsyndroms bittet Andy Strauß schließlich Andrea Mohr auf die Bühne oder besser gesagt: auf den Tisch. Dieser Bitte kommt Andrea gerne nach, auch wenn sich die beiden erst seit wenigen Minuten kannten. Unaufmerksam, wie ich nun mal bin, vergaß ich die Herrschaften einander vorzustellen. Doch Andrea initiierte ein gegenseitiges Kennenlernen. Kann ja nie schaden, ein bisschen zu netzwerken.

DSCN1444Mittwoch, gegen 15.00 Uhr: Brandstifter kommt noch mal am Stand vorbei und versinkt sogleich in einem längeren Gespräch mit Gunnar. Diesmal gings glaube ich um Polaroids, Ausstellungen, Musik und solche Sachen.

DSCN1445Mittwoch, 15:25 Uhr: Ich kann nicht oft genug hingucken. Schön, dass es endlich da ist. Dann muss ich mich aber doch losreißen, weil ich zusammen mit Andrea einen Termin in Halle 8 habe. Es geht um die Lizenz von Madame Chérie. Wir stranden bei einem Scientologen-Verlag, bekommen Bücher, Seelenfrieden und Orangensaft angeboten, Studien über Entgiftung mittels Scientology in fünf Schritten gezeigt und der unheimlich nette Mann lernt im Gegenzug einiges über Kokain, australische Gefängnisse und das (Nacht-)leben von Striptease-Tänzerinnen. Ich muss derweil dringend auf Toilette und dränge zum Aufbruch. Dem Herrn Andreas Lizenz für den amerikanischen Buchmarkt zu verkaufen scheint mir ohnehin aussichtslos. Auf dem Rückweg besuchen wir noch kurz Nigel House von Jawbone. Somit hat sich der Ausflug in die schlimmste aller Hallen doch noch gelohnt.

DSCN1447Mittwoch, 16.52 Uhr: Endlich zurück am Stand, der zwischenzeitlich etwas dunkel war, weil die Glühbirne den Geist aufgegeben hatte. Und wer bringt die Erleuchtung? Nein, nicht die Scientologen! Dirk Hülstrunk („antikörper / antibodies“) hat eine neue Birne mitgebracht.

DSCN1448Mittwoch, 17.32 Uhr: Dirk geht, Brandstifter (ebenfalls „antikörper / antibodies“) kommt und beinahe zeitgleich steht plötzlich Bernward Malaka da. Ich liebe Überraschungsgäste. Zumal, wenn ich denjenigen lange nicht gesehen habe. Nette Gespräche über Musik, Düsseldorf, New York und Literatur.

DSCN1450Mittwoch, 18:00 Uhr: Andreas macht die Lichter aus und verabschiedet sich, eine nette Standnachbarin kommt zum Feierabendrotwein vorbei und wir jammern ein bisschen über das harte Verlegergeschäft. Um 18.30 Uhr kommt dann auch der Gong und die Durchsage, dass der heutige Messetag rum sei. Um 18.30 Uhr? Wir dachten um 18.00 Uhr sei Feierabend. Erklärt auch, warum die ganzen vorbeilaufenden Bescuher so bescheuert geguckt haben.

DSCN1453Mittwoch, 19.37 Uhr: Ich geh dann mal. Die Messe is ein richtig schöner und friedlicher Ort, wenn keiner mehr da ist. Auch die Heimfahrt nach Mainz ist relativ geschmeidig.

DSCN1455Donnerstag, 10.03 Uhr: Hip hip hooray! Rudi Esch, Schäfi und Jochen sind da! Das kann ja nur ein spannender Tag werden. Herrn Hörning von Suhrkamp endlich mal kennengelernt, neue Weltherrschaftspläne mit Nigel und Jawbone ausgearbeitet und viel Kaffee getrunken.

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Donnerstag, 13.09 Uhr: Uly! Darf auf keiner Messe fehlen, tut er auch nicht. Langsam werden erste Rufe nach Schnaps laut. Gespräche über nächtliches Lektorieren, fehlerfreie Manuskripte, die Lektoren in tiefe Depressionen stürzen und Millionäre auf Buchmessen.DSCN1460

Donnerstag, 15.18 Uhr: Das nenn ich mal eine Manuskripteinreichung! Das vermutlich längste Leporello der Buchmesse!

DSCN1461Donnerstag, 16.01 Uhr: Mist! Hatte ich nicht groß getönt bis zu unserem nächsten Wiedersehen herauszufinden, von wem der Satz: „Man kann ja paranoid sein und trotzdem verfolgt werden“ ursprünglich ist? Dennoch sehr schönes Treffen. Noch mehr Kaffee.

DSCN1462Donnerstag, 16.18 Uhr: Heute muss ich meinen Stand echt nicht verlassen, um  spannende Menschen zu treffen. Halle 4.1, Stand D41: THE place to be! Da kommt auch schon Matthias Penzel … und Michael Meyer.

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Donnerstag, 17.03 Uhr: Ha! Verrückt! Da sag noch mal einer, Gonzo sei nicht mehr zeitgemäß! Ich steh ja nicht immer unbedingt auf neue Bekanntschaften, aber bei denen beiden hat es sich gelohnt. Auf Empfehlung seien sie da, von wem auch immer. Gehören auf jeden Fall derselben Glaubensgemeinschaft wie ich an … DSCN1466… und scheinen ziemlich beste Freunde zu sein.

DSCN1467Donnerstag, 17.49 Uhr: Mara und Alex! Immer schön. Maras Mainz 05-Buch ist ja jetzt bei Schwarzkopf und Schwarzkopf erschienen. Nicht, dass ich was mit Fußball anfangen könnte, aber das find ich trotzdem ziemlich knorke!

DSCN1471Freitag, 18.22 Uhr: Seltsamer Weise gibt es vom Freitag kaum Fotos. Das war auch mein Messetiefpunkt. Den Freitag habe ich überwiegend damit verbracht, Besuchern minanthrope Flüche den Gang hinterher zu schreien und Unmengen von billigen Energie-Drinks in mich reinzuschütten. Weiß nicht, ob es einen wissenschaftlich belegbaren Kausalzusammenhang zwischen Taurin und schlechter Laune gibt, es wurde jedenfalls nicht besser. Willensschwach verkauften wir uns schließlich an den Mainstream und machten, was alle machten: Wir blieben bis 18.30 Uhr für den Publikumsverkehr ansprechbar. Und wer kommt da noch ums Eck? Paul Bokowski. So, so, jetzt also Goldmann.

DSCN1472Freitag, 20.36 Uhr: Toll. Passt ja prima zu meiner heutigen Laune. Letzten Messebus zum Auto verpasst, also bis zum Rebstockbad gelatscht. Zum Glück ausreichend Energy-Drinks intus. So ist das im Leben: Man versteht meist erst später, für was es gut gewesen sein wird. Wenigstens dumm angequatscht wird man da draußen nicht, da ist nämlich keine Menschenseele weit und breit. Nur Hasen.

DSCN1476 DSCN1484Freitag, 20.50 Uhr: I’m walking … laaaangweilig … these boots are made for walking … laaaaangweilig …

 

DSCN1491Samstag, 11.03 Uhr: Steve Blame beginnt mit seiner Lesung auf der Leseinsel der unabhängigen Verlage. Na ja, eigentlich hat er gar nicht gelesen, sondern erzählt.  Und zwar von seiner Theorie der emotionalen Vaseline. Dazu hat er exemplarisch aus den Leben einiger Popstars erzählt, wie Tina Turner.

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DSCN1508Aber auch aus seinem Leben hat er erzählt. Und natürlich von den Parallelen, die er bei sich und diversen Musikern entdeckt hat und wie das seiner Meinung nach zusammenhängt, das mit den Traumata und dem kreativen Output.

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DSCN1522Samstag, 11.42 Uhr: Steve trinkt noch einen Kaffee im Stand und unterhält sich mit ein paar Fans, bevor er auch schon wieder weitereilt.

DSCN1524Samstag, 12.36 Uhr: Stefan entwickelt das Konzept des Sekundenschlafs, inspiriert durch die teils äußerst geistreichen Wortfetzen, die von der Leseinsel zu uns herüber getragen werden.

DSCN1527Samstag, 14.01 Uhr: Simona hat soeben das großartige Carl Weissner-Buch bei Milena erstanden (als Literaturbloggerin schreibt sie darüber) und kommt gleich rüber, um es mir zu zeigen.

DSCN1530Samstag, 15.33 Uhr: Wer die „Kreisklassenhölle“ gelesen hat und sich daran erinnert (die Heidegger-Passage), wird dieses Foto genauso lustig finden wie ich 🙂

DSCN1534Samstag, 16.03 Uhr: Ich vermute, es ist dem Messewahnsinn geschuldet, dass sich Stefan Gaffory nach einigen Stunden auf dem Gelände einem eigenartigen Selbstexperiment unterzog: Einhorn-Elfen-Plörre ohne Zusatzstoffe. Dieses Getränk deckt 100% Ihres Tagesbedarfs an Scheiße ab.

DSCN1536Samstag, 16.09 Uhr: Stefan bezieht Dirk Bernemann in das Experiment ein, der bereits nach wenigen Schlucken unter erheblichen Folgeschäden leidet.

DSCN1543Samstag, 18.42 Uhr: Chill out im ausgelagerten Besprechungszimmer (der Stand gegenüber, der nicht bezogen worden war). Danach dann eine schier endlose Odyssee der hier zu sehenden Truppe: Wieder den letzten Messebus verpasst, per pedes zum Rebstockbad, Bushaltestellenkonzept nicht kapiert und ewig im Kalten auf die 50 gewartet, an der Messe umgestiegen in die U4 bis FFM HBF, dort dann in die S6 bis zur Galluswarte und zu Fuß zum Knobbe. Als entschädigung dort einer sehr schönen Lesung von Thomas Meinecke beigewohnt. Den Rückweg dann direkt zu Fuß bis zur Messe angetreten – das hat dann nur neun Minuten gedauert. Liebes Messetagebuch, hätte ich an dem Tag Kilometergeld bekommen, ich hätte locker die Messerechnung davon bezahlen können.

DSCN1545Samstag, irgendwann gegen Mitternacht: I’m walking … laaaaangweilig …

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… aber so’n Nachtspaziergang hat ja auch was für sich und immerhin habe ich Asyl bei den Unsichtbaren gefunden und musste nicht nach Mainz zurück.DSCN1489Samstag, weit nach Mitternacht: … wobei ich mir nicht so sicher bin, ob ich in Mainz nicht besser geschlafen hätte als in einem saukalten Wohnwagen mit schnarchenden Typen. Aber hey, ich will jetzt auch nicht undankbar wirken. Nach Mainz wär ich sicher länger gelaufen.

DSCN1549Sonntag, 8.40 Uhr: Bisschen spät dran auf dem Weg zurück zur Messe. Seltsame Gegend da beim Rebstockbad – selbst tagsüber eine Geisterstadt.

DSCN1551Früher war das wohl mal ein Zeppelinlandeplatz, wird mir später am Tag George Koehler erklären. Heute landen da nur noch UFOs und Verleger.

DSCN1554Sonntag, 9.02 Uhr: Seltsam, wo ist diese Masse, die uns kreischend die Bücher aus den Händen reißen wird?

DSCN1563Sonntag, 14.26 Uhr: Ganz ehrlich, das hab ich nicht konstruiert. Ich hab nur das Plakat aufgehängt. Und im Laufe des Tages ist der Mülleimer in diese Ecke gewandert und hat sich gefüllt. Und schließlich hat ein Passant seinen Luftbalon, den er offensichtlich nicht vor sich hertragen wollte, dort entsorgt. Das hat mich kurzfristig aus meinem Mittagstief gerissen und zum Lachen gebracht. Wohingegen ich es bemerkenswert finde, dass es tatsächlich ein Motiv gibt, das sonst so heiter daher kommende Luftballons bierernst wirken lässt.

DSCN1565Sonntag, 16.04 Uhr: Noch ein Überaschungsbesuch! Johnnnnnnny! Wie geil ist das denn?

DSCN1568Sonntag, 16.24 Uhr: George Koehler („Poems You See Before You Die“) ist soeben Fan von Michael Geißler geworden.

DSCN1572Sonntag, 16.47 Uhr: Stefan und Bernadette. Schön, dass auf der Zielgeraden noch so viele vorbei kommen und es kein ödes Warten auf das Ende ist. Aber natürlich gibt es dazwischen auch geistige Durststrecken und selbstredend extrem dämliche Besucherfragen. Liebes Messetagebuch, du weißt ja, dass ich Menschheit in den allermeisten Fällen für nicht rettbar erachte. Die Nichtexistenz einer „Schwarmintelligenz“ wurde innerhalb dieser fünf Tage auf jeden Fall hinlänglich erbracht. Dafür hatte ich eine tolle Dienstleistungsidee für die nächste Messe: Ich verteile kostenlos ehrliche Meinungen. Beispiele? „Entschuldigung, aber dieses Oberteil und dieser Körper – das geht echt gar nicht!“ Oder: „Wenn sie noch einmal hysterisch schreien, dass Ihr Kind nicht so hysterisch schreien soll, schrei ICH mal hysterisch – und das werden Sie sicher nicht wollen!“ Oder: „Auf Grund dieser Frage möchte ich in Zweifel ziehen, dass Sie auf einer Buchmesse richtig sind.“ Oder: „Nein, ich glaube kaum, dass ihr Roman in unser Verlagskonzept passt, zumindest nicht, wenn sich der Rest wie Ihr Exposé liest. Das würde noch nicht mal ein Druckkostenzuschussverlag drucken.“ Oder: „Wenn Sie das hier wirklich für verrückte Bücher halten, muss Ihr Leben echt scheiße langweilig sein.“ Allerding hat mich die Vergangenheit ja gelehrt: Die meisten Ideen, die ich hab, sind seltsamerweise nicht markttauglich. Die Menschheit ist einfach noch nicht bereit für meine Konzepte.

DSCN1578Sonntag, 17.30 Uhr: Herr Köglowitz fängt pünktlich zum Schlussgong mit dem Standabriss an und verlässt dann fluchtartig das Gelände.

DSCN1580Sonntag, 18.09 Uhr: Ich hingegen brauch mal wieder ewig, bis ich meine tatsächlich nicht mehr als sieben Sachen zusammengepackt habe. Vorallem die blöden Kabel wieder aus den Schächten zu bekommen und die Lampen abzugaffern – boah, nee, das hätt ich am End echt nicht gebraucht. Aber zum Glück waren George, Eva & Eva da und haben packen, schieben und schleppen geholfen. Sonst wär ich jetzt wahrscheinlich immer noch nicht fertig.

DSCN1582Sonntag, 18.29 Uhr: Und so sieht so ein Messestandinhalt dann fachgerecht verpackt aus.

DSCN1588Na ja, kann man ja vielleicht noch irgendwas draus bauen. Eigenet sich prima als Brett vorm Kopf.

DSCN1589Sonntag, 18.47 Uhr: Noch eine letzte Kippe, noch mal kurz verschnaufen, bevor wir uns und die ganzen Bücher zum Auto schleppen, während um uns herum in unglaublichem Tempo die ganze Messe eingerissen wird.

DSCN1593Tschö! Auf ein Wiedersehen! Es war wie immer sehr, sehr schön!

Veranstaltungen von und mit Susann Klossek

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Sonntag, 15. September 2013
Lesung mit Franz Kabelka (Feldkirch) und Susann Klossek (Zürich)
Musik: Herbert Walser-Breuss
danach: Brunch
Beginn: 11:00 Uhr
Eintritt 12 / 15 Euro mit Brunch
ARTenne Nenzing
 
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27. und 28. September 2013 Darmstadt Klossek
Noch mehr Dichter auf der Couch
Raum 5, Darmstadt
Eintritt 3 Euro für einen / 5 Euro für beide Tage
http://www.raum5.net/index2.php?veranstaltungen
 
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14. und 15. November
Kreuzberg und Prenzlauer Berg,
Vorstellung Drecksack und seine Autoren
Donnerstag, 14. November 2013
 20:30 Uhr
 Zur Rumbalotte (Prenzlauer Berg)
 http://www.rumbalotte-continua.de/index.php
 Freitag, 15. November 2013
 20:30 Uhr
 Der goldene Hahn (Kreuzberg)
 http://www.goldenerhahn.de/goldenerhahn.html
 

Mainzer Minipressen-Messe 2013

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IMG_5228Für die tote Taube vor der Halle konnten wir wirklich nichts. Für alles andere wahrscheinlich schon.

IMG_5233Alex Boerger macht vor der Lesung im Peng schnell noch ein paar Videos mit Pablo.

IMG_5237Pablo sollte öfter in Einkaufswagen sitzen – ich finde, das steht ihm.

IMG_5243Lesung im Peng: Pablo, Eva, Simona, Andrea, Matthias, August. Und die zwei anschließend häufig zitierten Sätze: „Was war das denn für eine Psychiatrie-Performance?“ und: „Es wird Gonzo-Kinder geben.“

IMG_5277Es ist nämlich so: Die zwei neuen besten Freunde Pablo und Andrea werden gemeinsam einen Monat in Marokko verbringen, um sich im dortigen Exil ihren schriftstellerischen Ambitionen hinzugeben. Ich werde ihnen Helmkameras mitgeben und ein Marokko-Stream auf der Homepage sei euch hiermit versprochen. Das konzentrierte Arbeiten der beiden will ich euch schließlich nicht vorenthalten.

IMG_5285Fragt am besten einfach nicht, was das hier mit Andrea und Patrick soll. Im Grunde lässt das Foto ohnehin keine Fragen offen.

IMG_5287Frau Mohr signiert.

IMG_5296Dann ratet halt mal, wer hier grade was denkt.

IMG_5300Me. Ja. Das hätte ich an diesem Morgen so genau nicht zu definieren gewusst.

IMG_5303Pablo simuliert mal wieder Arbeiten am Messestand. Das kennen wir doch noch aus Leipzig.

IMG_5304Alle haben sich dann doch nicht abschrecken lassen. Sich unserem Stand zu nähern war reine Einstellungsfrage.

IMG_5307Mal wieder alle übereifrig am Stand – ?

IMG_5308Mal wieder alle übereifrig am Stand – !

IMG_5310Völlig für die Füße war Mainz dann doch nicht für die Schweizer. Patrick zum Beispiel lernte Neinsagen.

IMG_5313Hilft wahrscheinlich nicht nur bei Kater nicht: Spinat-Waldmeister-Bonbons.

IMG_5314Pablo im Bukafski. Hintendran: Martin und Jochen und irgendwer, der gegen Ende noch Widmungen verlesen haben wollte. Ab da wurde es langsam undurchsichtig.

IMG_5323Letztes Foto auf dem es auch den nicht im Bild zu sehenden noch gut geht.

IMG_5343Der Morgen danach. Ich bin mal wieder völlig Pablos Meinung.

IMG_5346Letzte Besucher, während per Lautsprecher durchgesagt wird, dass die am Rhein geparkten Autos noch stehen. Welches Hochwasser überhaupt?

IMG_5347Alles eine Frage von genug Kaffee. War eine schöne 22. Mainzer Minipressen-Messe mit den Verlagen Der Kollaboratör, Der Gesunde MenschenVersand und Das Fünfte Tier. Also ich bin jetzt Schweiz-Fan! Danke Jürgen Kipp. Und auch mit der Hallen-Lösung kann man sich irgendwie anfreunden.

Pablo Haller im Bukafski

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Pablo Haller liest aus „Südwestwärts 1&2“ Flyer_Bukafski_Pablo_3
Samstag, 1. Juni 2013 
Bukafski Buchhandlung & Café
Kurfürstenstraße 9, 55118 Mainz
Beginn: 21.00 Uhr
Eintritt: frei

Am dritten Abend der Mainzer Minipressen-Messe, also dem Samstag, stellt Pablo Haller im Bukafski sein Road-Poem „Südwestwärts 1&2“ vor. Ein Abend, zu dem ich mit besonders großer Freude einlade. Nicht nur, dass ich euch Pablo Haller und sein wirklich beeindruckendes Werk vorstellen darf, auch dass wir mal wieder bei unseren guten Freunden im Bukafski sind, wo’s noch immer unvergesslich war.

Für die musikalische Einlage sorgen Jochen Amos Hansen und Martin Schmelter, was sich extrem harmonisch fügt und eine hervorragende Ergänzung zu „Südwestwärts 1&2“ ist. Behaupte ich hiermit mal, denn Pablo kennt Martin und Jochen noch gar nicht. Ich bin mir aber sicher, dass sich die drei recht schnell aufeinander eingrooven werden.

Ich würde mich sehr freuen, Euch an diesem Abend begrüßen zu dürfen!

„Marokko liegt, von Luzern aus gesehen, südwestwärts.  Doch wie es von Pablo Haller nicht anders zu erwarten ist, führt er uns in seinem Road-Poem in kein Land von 1001 Nacht, sondern mitten hinein in die „algebra des verlangens“ und hart heran an die Verwerfungen der Gegenwart. Seine Gedichte sind „versuche hinter die frontlinie / zu gelangen“, die politischen Grenzen genauso wie diejenigen  des Bewusstseins zu sprengen und ein ganz Anderes in den Blick zu bringen.“
(Florian Vetsch)

„Das ist Brinkmann ohne die Dauerwurst im Kühlschrank.“
(Jürgen Ploog)

„Südwestwärts sei unser Kurs!“
(Carl Weissner)IMG_0763

Ein Abend im Gonzoversum – freak out with your dearest

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freak out with your dearest Freak Out With Your Dearest
30. Mai 2013

Pengland (Binger Straße 23)
Beginn: 21.00 Uhr
Eintritt: frei
Anmeldung: erbeten

Vom 30.05.-02.06. ist in Mainz mal wieder Minipressen-Messe angesagt. Das weckt so allerlei sentimentale Erinnerungen – genau vor fünf Jahren zur Minipresse fand zum Beispiel das erste (völlig wahnwitzige) Mainzer Literaturfestival statt. So überkam mich spontan die Idee, einen Verlagsabend für Freunde des Hauses aus der Taufe zu heben: Ein paar kleine Lesungen, ein bisschen Musik, ein nettes Büffet, Ingwertee und Cuba-Libre ohne Libre – braucht man mehr für einen solchen Abend?

Lesen werden Pablo Haller („Südwestwärts 1&2“), Andrea Mohr („Madame Chérie“) und Stefan Gaffory („Kreisklassenhölle“ & „Der Katzenkönig“). Wer sich spontan einklinken mag, möge sich bei mir melden.

Musik machen Martin Schmelter und Jochen Amos Hansen- wer würde besser zu einem gONZo-Abend passen! Die beiden haben uns ja schon bei dem Beat-Abend im Peng begleitet und es war mördergut.

Um das mit der Raumgröße etwas planen zu können, gebt mir bitte unbedingt Bescheid, ob ihr kommen wollt.

Wer am Ende de Abends noch freihändig liegen kann, hat gewonnen.

Ich freu mich auf euch alle!

Mainzer Minipressen-Messe 2013

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MMPM2013Vom 30. 5. – 2. 6.  2013 findet die Mainzer Minipressen-Messe 2013 statt – und wir sind natürlich dabei. Leider, leider, leider gibt es in diesem Jahr kein Zelt am Rhein, aber dennoch freuen wir uns drauf! 360 Aussteller präsentieren sich in der Mainzer Rheingoldhalle – Krauter, Eigenbrötler und Bibliophile garantiert. Und der Hit ist: Gonzonaut Pablo Haller ist mit seinem Verlag Der Kollaboratör auch da! Yepphej!

„360 Aussteller aus mehr als 15 Ländern und 10.000 Besucher bilden den größten Handelsplatz für Kleinverlagsbücher und künstlerische Pressendrucke.
4 Tage lang wird den Besuchern hier angeboten, was in den Werkstätten an teilweise Jahrzehnte alten Druckpressen produziert wurde: rund 10.000 Titel, davon 1000 Neuerscheinungen. Das Treiben an diesem zentralen Treffpunkt ist immer wieder ein kulturelles Ereignis: über 30 Kultur- und Fachveranstaltungen informieren über neueste Ideen und Trends für das Verlegen von Literatur und Kunst und sorgen für Unterhaltung.“

Öffnungszeiten:
Donnerstag, 30. Mai: 14.00 bis 19.00 Uhr
Freitag, 31. Mai: 14.00 bis 19.00 Uhr
Samstag, 1. Juni: 10.00 bis 19.00 Uhr
Sonntag, 2. Juni: 10.00 bis 17.30 Uhr

www.minipresse.de

Leipziger Buchmesse 2013 – Das Fototagebuch

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Fast schon eine liebgewonnene Tradition: Der rückblickende Bilderrausch zur Leipziger Buchmesse. Ebenfalls liebgewonnene Tradition: Dieses Spektakel in den heiligen vier Wänden des Unsichtbar Verlags zu zelebrieren. Ingwertee am Mann? Beamer läuft? Zimmer is abgedunkelt? Alle von der Kippenpause zurück? Kanns losgehen? Achtung im Wohnzimmer, noch zehn. Und bitte!

IMG_4109Ankunft an der Messe. Übertrieben idyllisch.

IMG_4110Während alle anderen fertig mit dem Aufbau das Gelände verlassen, schlagen Unsichtbar und gONZo auch endlich auf.

IMG_4114Sorry, fand ich halt hübsch.

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Schöne inhaltliche Brücke: Nach zwei Monaten ElectriCity nun Leipziger Messe. (Irgendwie muss ich neuerdings bei Pylonen immer an Kraftwerk denken.)

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Hätte irgendwer ja auch vorher mal dazu sagen können, dass das so leicht nich is, übergangslos Mustertapete an die Wände zu kleben. Zumal, wenn die Zeit so knapp is und man, merde, wie heißt das Wort?, Tapetenmesser hat, die Löffeln in Dingen Schnittpräzision echt Konkurrenz machen. Da hätten wir mal lieber alles schwarz abgehängt. Welcher Trottel wollte stattdessen lieber Tapete haben? (Welcher andere Trottel hat sich dazu überreden lassen?)

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Aber Herr Köglowitz wäre nicht Herr Köglowitz, wenn wir das nicht doch noch rechtzeitig hinbekommen hätten.

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Passt doch. (Komisch, bei Ventil sieht das immer total gut aus.)

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Der nächste Morgen. Vorsichtiger Blick aus Bunker 1, ob die Bären große Verwüstungen hinterlassen haben. Aber auch hier wusste Kollege Köglowitz Rat: Solange man die Tapete auf links dreht, können einem die Bären nichts anhaben. Und so haben wir auch das gut überstanden. Zumindest Bären waren es keine, die uns zum Verhängnis wurden. Der saukalte Boden und die maximal als laukalte morgendliche Dusche beschreibbare Berieselungsanlage sowie die sporadisch anspringenden Heizlüfter, die mich des Nachts stets von startenden Flugzeugen haben träumen lassen, hätte ich gelegentlich gerne gegen Bären getauscht.

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Man ist ja nie bereit, aber irgendwann kommen sie eben trotzdem. Na dann mal  los.

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Super Intro: Erstmal einen Sekt mit Tom Bresemann – und Peter, der sich aber auf das Einschänken beschränkte.

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Ines & Barbara.

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Ach nee, guck an, Mainzer in Leipzig.

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Spontan das richtige Buch zur aktuellen Lebenssituation gefunden, das die nette Interessentin selbstverständlich nicht gekauft hat. Darf man ja auch gar nicht. Und wenn uns eins ganz wichtig ist, dann ist das regelkonformes Verhalten.

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Die Kollegen am Stand gegenüber sehen schon nach wenigen Stunden Messe so aus, als hätten sie mehrere Wochen dieses Events hinter sich.

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Für jeden das richtige dabei.

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Coole Tasche. Geile Bücher für geile Leser. gONZo-Leser erkennt man eben an ihrem guten Geschmack.

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Abendlicher Stau auf dem Weg ins Auenland. Außer an dem Abend, an dem ich nicht im Auto saß. Erzählt man sich.

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Voll die Stimmung in Bunker 1. Aber im Gegensatz zum nächsten Morgen kann Pablo da noch eigenständig sitzen, ohne sich festzuhalten.

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Nette Runde. Schön, mit Roger vom Nachtschattenverlag und Ines. Man sollte mehr kollaborieren. Sehr richtig!

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Noch mehr (Ex-)Mainzer! Alle Jahre wieder – gibt es diese Mainzer, die man in Mainz nie trifft, aber immer auf der Messe in Leipzig. Noch so ne Tradition. Traditionsreicher Verlag, dieser gONZoverlag.

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Spontane Lyrikperformancefixierung. Großes DANKE an Peter.

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Aber nicht alle Fotos sind so total bescheuert gestellt und es ging auch mal so richtig dolle tiefsinnig am Stand zu. Vor allem, als die Beatpoeten aufschlugen.

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Sehen selbst vor den krautigsten Büchern gut aus: Die Beatpoeten. Schöne Menschen entstellt eben nix. Nicht mal gONZo-Bücher.

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Sagte ich schon, dass es eine harte Nacht für Pablo war?

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Fragt mich jetzt bitte bloß nicht, was Nadja und Pablo da völlig Entgrenztes tun. Mit mir hat’s schon mal nichts zu tun.

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Ähm, bitte was?!? „Rückblick auf den Feminismus“? Is der auch schon wieder rum? Aus diskussionsvermeidenen Gründen hektisch als beendet erklärt? Ich krieg aber auch echt gar nix mehr mit, seit ich in Düsseldorf bin.

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Nach einer denkwürdigen Taxifahrt mit Tell-Laura-I-Love-Her-Beschallung, die alles andere als deeskalierend auf mich wirkte, zunächst in der falschen Lesung gestrandet und zwei obskuren Damen beim Unisonolesen von Schneckensexphantasien zugehört. Mich derweil gefragt, wie ich Pablo, der unbedingt zu dieser Veranstaltung wollte, erklären kann, dass ich vielleicht doch der falsche Verlag bin und die Durchführbarkeit meiner diversen Fluchtideen auf ihre Durchführbarkeit überprüft, bis er mich verwundert anschaute und sagte, dass er glaube, dass wir hier falsch seien. Große Erleichterung meinerseits. Dann in einer Lesung von Klaus Theweleit vorbeigeschneit (Kommentar der Dame an der Lesung: „Sie können da nicht rein. Da liest grade jemand.“ Hat sich das schon rumgesprochen, dass man Angehörige des gONZoverlags besser nicht zu fremden Autoren lässt?) – immer gerne, war aber immer noch nicht das, was wir suchten. (Stefan Gaffory hätte einen Höllenspaß mit den Schnecken-Ladies gehabt.) Schließlich dann aber doch noch beim Wolfgang Frömberg, Anselm Neft und Daniel Ketteler angekommen. Wahnsinn in der Gesellschaft oder so.

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Während Pablo wegen mangelnden Urinalen mit Genervtsein und Anselm kleinteilig mit dem Beschreiben einer Handamputation beschäftigt war, tat es einen übertrieben theatralisch lauten Schlag und der nette Zuhörer neben mir wurde binnen Sekunden zum leichenblassen Nichtmehrzuhörer vor meinen Füßen auf der Holztribüne (Aufmerksamkeitsjunkie!). Sein Bewusstsein ward allerdings mit vereinten Kräften wiedergefunden. Leider weiß ich dadurch allerdings nicht, wie das mit der Amputation ausging.

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Schon wieder ein Morgen danach. Die zwei vorne im Auto ärgern sich, dass sie kein Ritalin für Andy und mich dabei haben, Andy nimmt einen tiefen Schluck aus meiner Wasserflasche und behauptet ernsthaft geglaubt zu haben, es handele sich um Wasser und Pablo glaubt aus der Sache rauszukommen, indem er angestrengt so tut, als würde er die Bild-Zeitung lesen.

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Vier Ausstellerausweise, fünf Personen, ein Problem: Da musste Andy eben mal kurz so tun, als sei er eine gelangweilte Jacke. Man nahm ihm die Rolle bedenkenlos ab.

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Als er dann wieder er selbst sein durfte, hat er so Schriftstellerzeugs gemacht wie Büchersignieren. Ganz normaler Tag im Büro halt.

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Wir waren offensichtlich nicht die einzigen, denen die Messeluft nicht so gut bekam. Schade, dass dieses Foto keinen Ton beinhaltet. Ich musste leider sehr laut lachen.

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Zum Runterkommen hab ich dann erstmal ein Schneemännchen gebaut. Konnte aber keine Augen finden und gab dann auf. Außerdem wollte keiner mitmachen.

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Frau als Gebüsch. Ich sagte es bereits: Messe bekommt nicht jedem.

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Matthias Bröckers & Ulrich Holbein (von links nach rechts).

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Leser, der sich spontan als Rezensent entpuppte.

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Der Menschel again, diesmal mit politischem Anstrich.

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Kommt schon, was fehlt in diesem Bild? Ihr dürft die Fotos der letzten Jahre zur Hilfe nehmen. (Antwort: Andrea Mohr.)

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Die Beatpoeten luden uns grandioser Weise ein, Pablos „Südwestwärts 1&2“ in einer gemeinschaftlichen Co-Agitation zu präsentieren. Und zwar im Schlechten Versteck, wo wir ja auch im letzten Jahr schon waren (aus Gründen, die ich nicht verstanden habe, durften wir wiederkommen). Während wir also auf die Herren Beatpoeten warteten, Miss Gonzo messetot und schlecht gelaunt war, lauschte Pablo einem Exkurs von Phillip über Absinthpfeifen und Meister Lampe. Das Absinth-Trinken hab dann ich übernommen. Irgendwer muss ja auch die Drecksarbeit übernehmen.

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Geht halt ma ins Schlechte Versteck und probierts aus.

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Fasst den Abend eigentlich ganz gut zusammen.

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Pablo, der geilerweise von Costa untermalt wurde. Also, ich fands grandios.

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Und die Beatpoeten sind sowieso und überhaupt und immer grandios. Selbst, wenn man vorher schlechte Laune und nachher nen Absinth-Rausch hat. Oder grade dann?

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Und was lernen wir daraus? Wenn Christian Ritter auf der Leseinsel liest, kommt man danach eben mal ne Stunde nicht in den eigenen Stand rein. Wäre aber besser gewesen, das wäre so geblieben, denn als ich wieder reinkonnte, empfing mich eine klassische Versuch-Auf-Jeden-Fall-,-Ihr-Keine-Zu-Scheuern-Situation. Frau, die sich sagen ließ, dass das in ihren Händen „Lyrik“ sei, fragte: „Ah, Lyrik. Ja, haben Sie denn auch Gedichte?“ Miss Gonzo: „Da haben Sie aber Glück, außer Lyrik haben wir nämlich tatsächlich auch Gedichte!“, entwendet ihr daraufhin Hübsch und drückt ihr Frömmig in die Hand. „Wissen Sie, ich hab ja schonmal Gedichte gekauft. Das war aber dieser andere Autor, also nicht der Frömmig.“ Is scho recht, der andere der zwei deutschen Gedichtdichter.

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Am letzten Messetag hatte auch Herr Köglowitz mal die legendenbildende Idee, ein Foto zu machen. Diese exotische Idee lässt sich sicher ziemlich teuer verkaufen.

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Felix vom Landboten – Büchertausch zum Messeende.

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Irgendwer kommt doch immer um fünf vor zwölf. Schön, wenn es ausgerechnet Andreas Weber ist. Was es an dem Tag zu lachen gab, weiß ich allerdings wirklich nicht.

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Die bisherigen Bilder lassen es zwar nicht vermuten, aber es gab tatsächlich auch noch andere Verlage auf der Messe und die Nachbarschaft war extrem nett: Neben den direkten Nachbarn Salis und Milena waren noch Ventil, Orangepress, die Verbrecher und viele andere Tolle drumherum.

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You remember: Schon mehrfach hier aufgetaucht. Peter, langsam ebenfalls selbst durch Kaffee nicht mehr zu retten.

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Abbau. Erst von Miss Gonozo, dann des Standes.

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Runter geht dann irgendwie schneller als drauf. Und als nach dem finalen Gong alle klatschen und jubeln, fühlt es sich im Kopf tatsächlich so an, als sei ein Flugzeug gelandet. (Vielleicht sollte man das öfter mal machen. Zum Beispiel nach geglückter Handamputation im Aufwachraum dem Chefarzt applaudieren. Sorry, ich merk grade selbst, dass der Witz ins Leere zu laufen droht. Dabei wollte ich doch nur eine innergeschichtliche Verbindung zu bereits Gelesenem schaffen.)

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Fade out.

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Letzter Gang Richtung Haupthalle.

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Verzweifelte geheime Botschaften auf dem Weg nach draußen. Hatte leider keinen Edding zur Hand, um darunter zu schreiben: „Aber wir kommen doch wieder!“

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Und so endet mal wieder alles, wie es begann: Übertrieben idyllisch. Abgang Miss Gonzo. „Und dann kam ein langer, harter Winter.“ „Und alles andere ist Geschichte.“

Pablo Haller & die Beatpoeten

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Pablo Haller & die Beatpoeten Schlechtes Versteck
Samstag, 16. März 2013
Beginn: 20.00 h
Schlechtes Versteck
Könneritzstraße 32, Leipzig
Eintritt: frei

Backen voll von so viel Hochkultur? Dann kommt doch am 16. März nach einem schönen Tag des Füßeplattlatschens auf der Leipziger Buchmesse ins Schlechte Versteck. Da gibt’s was auf die Mütze.

Der neue Schweizer Gonzonaut Pablo Haller wird dort seinen jüngsten Lyrikband «Südwestwärts 1& 2» vorstellen. «Doch wie es von Pablo Haller nicht anders zu erwarten ist, führt er uns in seinem Road-Poem in kein Land von 1001 Nacht, sondern mitten hinein in die „algebra des verlangens“ und hart heran an die Verwerfungen der Gegenwart. Seine Gedichte sind „versuche hinter die frontlinie / zu gelangen“, die politischen Grenzen genauso wie diejenigen des Bewusstseins zu sprengen und ein ganz Anderes in den Blick zu bringen. » (Florian Vetsch)

Die Beatpoeten sind Jan Egge Sedelies und Costa Carlos Alexander. Seit 2006 vermischen sie elektronische Musik mit Lyrik. Sie haben in besetzten Häusern gespielt, in Kellerklubs und im Literaturhaus. Sie fahren mit dem Zug zu Konzerten und essen kein Fleisch. Dufte.

Und all das auch noch im Schlechten Versteck, wo wir letztes Jahr zur Buchmesse schon verdammt viel Spaß hatten. Wen diese Abendgestaltung nicht überzeugt, dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen. Also kommt rum & lasst uns n bisschen Spaß haben!

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