Werner Pieper: Krause Haare – krauser Sinn

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Werner Pieper & Miriam Spies [Hrsg.]
Krause Haare – krauser Sinn. Gute 5 Jahrzehnte freileben, kreuzdenken und querschreiben
Kolumnen, Interviews, Essays, Flashbacks
344 Seiten
ISBN: 978-3-944564-15-9
17,00 €

Neugier war schon immer sein Motor. Und der Mut, Dinge anders zu machen, sein Motoröl. So absolvierte der 1948 geborene Werner Pieper zwar mit Bravour seine Kochlehre, merkte aber schnell, dass draußen ein ganz anderer Wind von Nöten war. Die ersten Festivals, die ersten psychedelischen Reisen, die Beschäftigung mit dem eigenen Bewusstsein, mit Umwelt und Ernährung, all das waren Themen, mit denen er sich auseinandersetzte und die er nicht nur sich selbst, sondern auch anderen zugänglich machen wollte – und machte.

Seit gut fünf Jahrzehnten gibt es nun schon Werner Pieper and the Grüne Kraft. Gute fünf Jahrzehnte Vordenken. Gute fünf Jahrzehnte Nachfragen. Gut fünf Jahrzehnte Finger in Wunden legen. In „Krause Haare – krauser Sinn“ sind Texte, Reportagen, Interviews, Observationen, Introspektiven, Flashbacks, Essays, (Ver-)wunderungen von ihm und über ihn versammelt – kurz: Notizen eines psychonautischen Medienabenteurers und kulturarchäologischen Freibeuters. Eine ebenso unterhaltsame wie lehrreiche Zeitreise durch 50 Jahre Verlags- und Weltgeschichte.

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Wehe, du schreibst nichts über die Nits

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Liebe Freunde des gONZoverlags,

darf ich vorstellen: „Wehe, du schreibst nichts über die Nits“ (Musikkolumnen von Stefan Gaffory) ist fertig. Nun möchten wir euch Teil eines kleinen Experiments werden lassen. Gedruckt wird das gute Stücke, sobald ich 150 verbindliche Vorbestellungen vorliegen habe. Das Ganze wickeln wir über Start Next ab. Wenn ihr also auch der Meinung seid, dass dieses Buch unbedingt erscheinen sollte, unterstützt das Projekt doch hier, bzw. bestellt dort zu einem günstigen Vorbestellerpreis: https://www.startnext.com/bronkowitz

Als Dankeschön bekommen alle Vorbesteller das Buch für nur 10,- € (statt 12,95 €). In dem Zug könnt ihr auch das Gaffory-Gesamtpaket bestellen: „Wehe, du schreibst nichts über die Nits“, „Kreisklassenhölle“ und „Katzenkönig“ könnt ihr per Mail für 30,- € bestellen (statt 35,90 €).

Anbei findet ihr Informationen zum Buch und drei Leseproben, damit ihr wisst, worauf ihr euch einlasst.

Herzlich,

eure Miss Gonzo

Stefan Gaffory
Wehe, du schreibst nichts über die Nits
Die neun Leben des King Bronkowitz
Musikkolumnen
Ca. 300 Seiten
Mit einem Vorwort von Dirk Bernemann
Und einem Vorwort von Albert Koch

Seit 2007 veröffentlicht Stefan Gaffory Musikkolumnen auf seinem Blog, im Musik Express-Forum sowie im Ox-Fanzine. Plattenkritiken, Konzertberichte, Nachrufe, jubiläumsbedingte Werkschauen. Spannend daran ist, dass er sich nicht auf eine Musikrichtung versteift, sondern über alles schreibt, was ihm in die Finger kommt: von Afric Simone und Gottlieb Wendehals über Pete Steele und Iggy Pop bis Mother Tongue, The Cherry Thing, Wovenhand oder DŸSE. Man muss vermutlich wirklich King Bronkowitz sein und über neun Leben verfügen, um so viele (verschiedne) Musiker und Bands auf dem Schirm zu haben. Das gut recherchierte Faktenwissen macht die Texte äußerst spannend, die ungezügelte Polemik macht sie äußerst amüsant, die biographischen Bezüge machen sie sympathisch nahbar – und alles zusammen ergibt den unverwechselbaren gafforyschen Kolumnenstil.

„Wehe, du schreibst nichts über die Nits“ ist eine Sammlung diverser Texte, die für die Buchversion in einen Gesamtzusammenhang eingebettet wurden.

 

„Stefan Gaffory! Dich hat man doch als Kind vor dem Radio festgekettet!“ (Tex Dixigas, Red Lounge Records)

 

Leseprobe:

Die vergessene 1

Nun wird Bob Dylan also 70; gefühlt ist er das schon, seit ich ein Kind bin. Wahrscheinlich hat da jemand eine 1 vergessen, und er wird 170. Also müßte ich im Umkehrschluß bereits 137 sein. Gefühlt bin ich das schon seit mehreren Wochen. Schwer zu sagen, was am Jubilar unerträglicher ist: seine somnolente Stolpermusik mit Hans- Huckebeingesang und garstig durch den Kamm geblasener Mundharmonika (natürlich gibt es unter geschätzt 12 000 Songs auch Ausnahmen: „Hurricane“ oder den „Subterranean Homesick Blues“ winke ich gerne mal durch, dann ist die Schmerzgrenze aber auch schon in Sicht … wenn man einmal seine Urversion von „All Along The Watchtower“ gehört hat, weiß man, daß die Version von Jimi Hendrix nicht zu unrecht als bestes Cover aller Zeiten gilt) oder seine Jünger. Man hat schon Menschen erlebt, die jedes Gelumpe der alten Nebelkrähe in den Status eines gottgemachten Kunstwerks erhoben haben und jedem, der nicht konform ging, alle musikalischeAhnung inklusive Geschmacksempfinden absprachen… und das zumeist mit einem musikalischen Horizont, der bei Dylan anfing, mit Neil Young weiterging und bei Zappa aufhörte. Ansonsten war in dieser Einöde nichts zu finden. Auch daß er die Rockmusik wie kein Zweiter beeinflußt habe und sich die ROLLING STONES angeblich nach einem seiner Songs benannt hätten, ist ein Allgemeinplatz, der gerne vorschnell betreten wird. Was die Stones angeht, sollte man- trotz Coverversion und Namensgleichheit- einmal in Erfahrung bringen, wer Muddy Waters war. Und ansonsten einfach mal den Kopf zulassen und weiter Joan Baez hören. Aber man will ihm nichts Böses, dem Bob. Nicht mal, daß sich einer unserer Unerträglichsten, der kölsche Mümmelmann Wolfgang Niedecken, der sich ja gerne für Dylans Bruder im Geiste hält, nicht entblödet, einen schwer unzurechnungsfähigen Geburtstagsstuß zusammenzuschmieren und in die BamS drucken zu lassen, bekanntlich Dylans Lieblingsblatt. Dem Gruß kann man unter anderem entnehmen, daß Niedecken den Bob bereits zweimal persönlich getroffen hat. Das sei hier ebenfalls noch einmal mitgeteilt, denn einen anderen Sinn und Zweck hatte der ganze Scheißdreck auch nicht. Manche Städte scheinen die musikalische Pest eh gepachtet zu haben: gilt Frankfurt weithin als Heimstatt der deutschmusikalischen Intelligentia, darf sich Köln damit brüsten, ständig Leute hervorzubringen, die der fixen Idee verfallen sind, irgendwelches vorhandene Liedgut in ihren glumpfigen Dialekt übertragen zu müssen und ihm damit einen Gefallen zu tun. So gab es in den frühen 90ern eine Band namens THE PIANO HAS BEEN DRINKING, welche ernsthaft glaubte, Tom- Waits- Songs schänden zu dürfen, noch bevor der obige Gratulant meinte, seine „Leopardefellband“ (mit kölschen Covers von … ach, lassen wir das) gründen zu müssen. Aus „16 Shells From A Thirty-Ought-Six“ wurde da beispielsweise „16 Memme En D’r Vringmaschin“. Mehr braucht man auch nicht zu wissen für die unumstößliche Überzeugung, das niemals im Leben hören zu wollen. Also: maat et joot, Bob. Solltest du vorhaben, irgendwann in den nächsten 30 Jahren das Zeitliche zu segnen, weißt du ja jetzt, was du vorher noch dringend zu erledigen hast.

 

Never Get Out Of These Blues Alive

[…]Also legte ich mir im zarten Alter von 17 bereits erste Bluesalben zu, allerdings alle damals noch neueren Datums. Vieles davon war aus heutiger Perspektive gräßlicher Langweilerquatsch, allen voran Gary Moores Aufzugsmusik, die außer für Teilnehmer eines imaginären Gitarrenvergewaltigerworkshops, die auf „ehrliche, handgemachte Musik“ stehen und dieses Beamtengegniedel für „Blues“ halten, beim besten Willen nicht zu ertragen ist. Irgendwann kaufte ich mir eine Compilation von Hookers Aufnahmen aus den 40er und 50er Jahren namens „Boogie Chillen“, die das dänische Label APS veröffentlicht hatte (und die noch heute über eines meiner allerliebsten Covers verfügt, ein Farbphoto von John Lee Hooker vor irgendeinem Laden in [vermutlich] Chicago, scheinbar aus den 50ern… beim Betrachten hat man das Gefühl, man könne einfach in das Cover hineinsteigen und liefe dann auf jener Straße) und ödete mich damit gewaltig.

Gekauft hatte ich sie mir nach dem Ansehen von „Blues Brothers“ wegen dem grandiosen Titeltrack, aber der Rest erschien mir furchtbar zäh. Der Kontrast zwischen dem Hochglanz von „The Healer“ und „Mr. Lucky“ zu diesen sperrigen Aufnahmen mit ihrer blechernen Produktion schien einfach zu extrem. Daß der gesamte Takt von Hooker oft auf einem am Boden liegenden Holzbrett mitgestampft wurde, war zwar ein interessantes Detail, rettete für mich aber damals nicht viel. „Never Get Out Of These Blues Alive“ war dann eine meiner letzten Anschaffungen in meiner Prä- Punk- Phase. Daß ich anschließend stapelweise Platten aus meiner Sammlung entfernt habe, ohne meine Bluesscheiben anzutasten (auch wenn ich sie jahrelang nicht mehr hörte), spricht wohl Bände. Als dann Jahre später die OBLIVIANS, LO- LITE, MULE, Billy Childish und Jon Spencer in mein Leben traten, die allesamt im alten Blues wurzeln und ihn auf ihre Weise- wenn auch teils bis zur Unkenntlichkeit- weiterentwickelten, und ich dann in Köln im Vorprogramm von Jon Spencer das Glück hatte, R.L. Burnside (R.I.P.) sehen zu dürfen, kehrte die Liebe zurück… nur, daß ich diesmal eben dem Album „Boogie Chillen“ verfiel und mich Platten neueren Datums nicht mehr interessierten, außer sie erschienen auf „Fat Possum“. Auch heute noch sind es vornehmlich Aufnahmen ab den 70ern abwärts, die bei mir einen großen Stellenwert haben. Bei weiterführender Beschäftigung mit allerlei Geschichten trat die faszinierende Tatsache zutage, daß alte Blueser in der Regel ein Haufen räudiger Bastarde waren, oftmals verurteilte Mörder und Totschläger (Son House, R.L. Burnside, Leadbelly), Säufer, Zocker und Hurenböcke (wie die meisten früheren Jazzer übrigens auch, außer daß jene dazu noch fast durch die Bank durch heroinsüchtig waren), was von den heutigen Nachlaßverwaltern, für die Blues allzuhäufig nur eine Korsettstange für ausgedehnt virtuoses Gitarrengewichse ist, gerne mal unterschlagen wird (in nicht wenigen Fällen unterstelle ich schiere Unkenntnis). Nein, Blues ist keine Langweilermusik für alternde Bankangestellte. Was da aus dem Mississippidelta kam, war räudig, hatte Eier, war mehr Rock’n Roll als vieles, was sich heute dafür hält. Da zählen für mich auch keine technischen und textlichen Finessen, das waren Leute, die zum Teil noch hart auf den Plantagen schuften mußten und abends auf selbstgebauten Instrumenten in irgendwelchen Spelunken für eine Flasche Whisky und eine warme Mahlzeit spielten. Dieser Teil der Bluesgeschichte ist mittlerweile im wahrsten Sinne des Wortes gestorben, und das, was nun kommt, tangiert mich nurmehr peripher. Danke, Jungs, ihr wart großartig, und ich hab euch lieb. Ganz ganz doll. […]

 

Manchmal wünsch‘ ich mir mein Schaukelpferd zurück

[…] Heute morgen in der S41 obskures Hirnkino. Liegt es wirklich am Alter, daß die ganze Fahrt über ein Teil von Peter Maffays Version von „Über sieben Brücken mußt du geh’n“ in Endlosschleife durch mein Gehirn mäandert? Und zwar genau der Part, der da „Manchmal geh ich meine Straßen ohne Blick/ Manchmal wünsch ich mir mein Schaukelpferd zurück…“ lautet, den mein Gehirn aber freundlicherweise abrupt beendet, bevor ein cremiges Saxophon hereinschneit und Schrecken verbreitet. Daß nun einige Leute aus solch cremigen Saxophonen eine generelle Abneigung gegen Saxophone- cremige wie auch uncremige- ableiten, ist zwar verständlich, aber nichtsdestotrotz bedauerlich; denn nicht alle Saxophone sind per se böse. Warum ein meiner Meinung nach nicht existentes höheres Wesen trotzdem Curtis Stigers und David Sanborn (um nur zwei extrem horrible Gestalten hervorzukramen) die Eingebung schenkte, ein Blasinstrument lernen zu müssen, statt- sagen wir mal- an einem Fabrikfließband zum Wohle der Menschheit Vanillepuddingpulver einzutüten, ist immer noch ein ungelöstes Rätsel der Metaphysik, das einen vom Glauben abfallen lassen könnte, sofern man denn einen besäße. Zumal sich der glumpfige Ohrwurm noch als selbsterfüllende Prophezeihung erweist; kaum wandere ich durch die Gänge des Gaggenauer Altersheims, in dem ich momentan in Lohn und Brot stehe, der unvermeidlichen SWR 4- Beschallung wehrlos ausgeliefert, gewahre ich … ja, genau. Daß ich in diesem Moment einen Anus- Praeter- Beutel wechseln muß (was natürlich gelogen ist, aber es hätte gepaßt), rundet das Ganze noch ab. Da fällt mir ein, daß ich mich auf der Leipziger Buchmesse, als ich mich auf dem Weg zur Toilette befand, ohne Vorwarnung der Hydra gegenübersah: die leibhaftigen KARAT standen plötzlich in Reichweite vor mir und posierten für einen Phototermin zwecks Vorstellung ihrer Bandbiographie. Immerhin: in einem ihrer Songs stellen sie eine These auf und liefern gleich eine plausible Begründung dafür. „Uns hilft kein Gott, diese Welt zu erhalten“ heißt es in ihrem markerschütternd inferioren, grauen- und pustelnerregenden Hit „Der blaue Planet“. Und man sitzt einfach nur da und denkt: warum? Darum.

https://searchquickknow-a.akamaihd.net/SearchQuickKnow/cr?t=BLFF&g=a4b27585-ec12-45b9-87b9-45d0333a5509https://searchquickknow-a.akamaihd.net/SearchQuickKnow/cr?t=BLFF&g=a4b27585-ec12-45b9-87b9-45d0333a5509

Was tun wenn’s klemmt? Strategien gegen die Bewegungsstarre.

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Offensive Frühjahr Fünfundzwanzig Cover Front
Was tun, wenn´s klemmt
Strategien gegen die Bewegungsstarre
ISBN: 978-3-944564-01-2
72 Seiten
6,- €

Seit mehr als 30 Jahren krabbelt der wechselnde Personenzusammenhang, der sich »autonom« nennt, mit einer Zähigkeit im gesellschaftlichen Abseits herum, die den Verdacht aufkommen lässt, es stünde nichts anderes als die schiere Absicht dahinter – ganz so, als würde man das Dahinvegetieren auf der »stillen Treppe« dem Herumtoben mit den anderen Kindern vorziehen.

Diese Verkrustungen aufzubrechen, um den Ideen, die unter ihnen zu ersticken drohen, neue Atemluft zuzuführen, ist der hehre Anspruch dieses Pamphlets. Denn wer in der radikalen Linken mehr sieht als einen heruntergewirtschafteten Freizeittreff für verschnarchte Gewohnheitstrinker, der muss ihr einfach in den Arsch treten.

»Die effektivste Rache aber ist der Eintritt in eine neue Gesellschaftsform.«
Natalja Achatowa

»Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen.«
Theodor W. Adorno, Minima Moralia

Thomas Cerveny: Kurt Stein

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Cover_Kurt Stein_FIN_FrontThomas Cerveny
Kurt Stein – Ein Schwein wird Privatschnüffler
Krimi
ISBN: 978-3-944564-04-3
Umfang: 200 Seiten
Preis: 12,95 €

Kurt Stein hat mehr Troubles am Hals, als Haare in der Arschfalte. Als Ex-Bulle, den man wegen angenommener Schmiergelder fristlos entlassen hat, gibt es für ihn weder Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung, noch auf eine Krankenversicherung. Seine Scheidung, der regelmäßige Gang zur Pferderennbahn und ein unstillbarer Durst nach Hochprozentigem, haben auch seine letzten Ersparnisse in Luft aufgelöst. Schon mit einem Fuß in der Gosse, bleibt es ihm nicht erspart, jeden Job anzunehmen, den er bekommen kann, sei er auch noch so entwürdigend und unterbezahlt. Billiger Fusel, die Aussicht auf gelegentliche Ficks mit billigen Flittchen und der Bammel vorm Sprung von der Brücke erhalten in ihm dennoch einen letzten Funken Überlebenswillen.
Als Kurt die Gelegenheit hat, als Privatdetektiv umzusatteln, ergreift er die Chance und versucht seinem vom Pech verfolgten Leben doch noch eine positive Wendung zu geben.

Ein trinkender, kettenrauchender und obszöner Privatdetektiv, der jedem Rock nachsteigt und von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt, es aber trotz der Spur der Verwüstung, die er hinter sich herzieht, schafft, dem Verbrechen dicht auf den Fersen zu bleiben. Scheitern war nie menschlicher.

ZUM AUTOR
LESEPROBE
KURT STEIN BESTELLEN

Ralf Zeigermann: Rattinger Hoff

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Cover Rattinger HoffDemnächst im gONZoverlag:

Ralf Zeigermann
Rattinger Hoff
Comic
ISBN: 978-3-944564-07-4
Format: DIN A5
Umfang: 16 Seiten
Preis: 5,00 €

 

Wie kam der Punk nach Düsseldorf? Was inspirierte Beuys zu seiner Fettecke? Was um alles in der Welt ist Killepitsch? Was ist der wahre Grund dafür, dass es den Ratinger Hof nicht mehr gibt? Und was hat eigentlich der tote Paul mit all dem zu tun? Mögliche Antworten auf all diese Fragen gibt Ralf Zeigermann in seinem neuen Comic, der der Auftakt für unsere Comic-Reihe Trashheads – so Comics halt ist.

Zu Trashheads: Notizen aus dem Untergrund in Form von Comics-Shots. Geschichten von unterwegs über irre Musiker, durchgeknallte Schriftsteller und verrückte Künstler. Von verschiedenen Autoren und Illustratoren. Im Hosentaschenformat.

 

Franz Bielmeier aka Monroe, Herausgeber des Punk Fanzines „The Ostrich“ und Texter und Gitarrist der Bands „Charley’s Girls“ und „Mittagspause“ über Ralf Zeigermanns „Rattinger Hoff“:

„dank und kompliment: SO war dat! eine großartige chronik vom wahrhaftigen ablauf unglaublicher dinge und ein allerliebstes lachfigurenkabinett voll hochsensibler porträts der historischen protagonisten (… ich mit gelben punkten + ballonmütze auf lsd = leichengift = wieher!!) ein ganz großer wurf. je öfter ich das heft aufschlage, um so mehr wünsche ich unsere kindheit als wöchentliche fortsetzung irgendwo zu verfolgen … das ding ist wirklich ein meisterwerk! das ist das beste, was mich zu dem thema in den letzten 5 jahren erreicht hat.“

Steve Blame: Zwischen Rotwein, Filetsteak und Popstar-Neurosen

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Steve Blame COVER_entsättigt_Front
Zwischen Rotwein, Filetsteak und Popstar-Neurosen
Ein Dinner mit Steve Blame und der Frage,

wie Popstars die dunkelsten Momente ihres Lebens
in ihre größten Erfolge verwandeln
ISBN: 978-3-944564-02-9
VÖ: Oktober 2013
Preis: 12,95 €

Ich freue mich, euch das zweite Buch, das diesen Herbst im gONZoverlag erscheint, vorzustellen. Ich finde, es macht sich prima im gONZoversum und auch der Autor, Steve Blame, könnte nicht besser in die Reihe der Gonzonauten passen. Wir werden das Buch auf der Buchmesse (9.-13. Oktober, Frankfurt) dabei haben. Am Messe-Samstag wird auch Steve da sein. Mehr dazu erfahrt ihr unter „Veranstaltungen“. Aber nun zum Buch:

Das Setting: Ein Dinner in einem kleinen Restaurant in der Kölner Innenstadt. Der Gastgeber: Steve Blame (ehemaliger MTV News Moderator und VIVA2 Mitgründer). Die Gäste: Dr. Guido Dossche (Psychoanalytiker und Musiker) und Sebastian Gronbach (Anthroposoph und Autor). Der Anlass: Eine Diskussion über Popstars, Neurosen und den Zusammenhang zwischen beidem. Hintergrund: Steve Blame führte in seinem Leben unzählige Interviews mit einigen der größten Popstars des vergangenen Jahrhunderts; von Frank Zappa und Stevie Wonder über David Bowie und Elton John bis Boy George und Dave Gahan. Was Steve bei der Auseinandersetzung mit diesen oft charismatischen bis hypnotischen Persönlichkeiten auffällt, ist die Gemeinsamkeit des Schmerzes, der Verletzlichkeit, des Verlorenseins, der lost moments, wie er es nennt. Davon entdeckt er auch zu Genüge in seiner eigenen Biographie. Und die Frage, die sich ihm aufdrängt, ist die nach dem Zusammenhang zwischen eben diesen lost moments und außergewöhnlicher Kreativität.
Um genau diesen Zusammenhängen auf den Grund zu gehen, treffen sich an jenem Abend besagte drei Herren zu einer kulinarischen Therapiesitzung. Zwischen Käseplatten, Filetsteak und ewig vergessenen Pommes, diskutieren Dossche, Gronbach und Blame auf extrem unterhaltsame Weise über Psychosen als Erfolgsrezept, darüber, welche Rolle Schmerz in der Popkultur spielt, ob Kreativität therapierbar ist, was Popstars mit kleinen Kindern gemeinsam haben und ob Sex immer physisch sein muss. Blame erzählt über seine Treffen mit den Stars und liefert allerlei fundiertes Hintergrundwissen zu ihren Biographien. Dossche seziert diese Ausführungen ebenso scharfsinnig wie zynisch und Gronbach klopft die Popkultur auf den Umstand ab, ob Schmerz ihr unverzichtbarer Motor ist. Der Alkohol tut sein Übriges und der einzige, der am Ende in jeder Hinsicht maßlos überfordert ist, ist der Kellner.

Schön an diesem zweiten […] Werk ist, dass man permanent das Gefühl haben darf, Steve Blame hätte auch einen selbst eingeladen. So als wende er sich einem zu. So als säße man mit Gronbach, Dossche und Blame gemeinsam am Tisch und sei der stille Zuhörer – und das verleiht diesem Buch einen gewissen Zauber, der einen einfängt. (booknerds.de)

antikörper / antibodies

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BrandStifter & HuelsTrunkCover_Seepferdchen mit Kreuz4_neu
antikörper/antibodies
a-medizinische Collagen und Cut-ups
ISBN: 978-3-944564-03-6
96 Seiten

VÖ: September 2013
Preis: 18,00 €

„Kein Körper ist besser als der Antikörper“

antikörper/antibodies ist eine Synthese aus BrandStifters frankensteinesquer Collagenserie „Fleischlego“, die er mit Fotokopierer, Skalpell und Kleber aus Zeichnungen aus Erste Hilfe-Büchern der 1930er-Jahre generiert und HuelsTrunks absurden Cut-up-Texten, die sich aus Medizin-, Pflege, Erste-Hilfe und allgemeinen Reparatur-Handbüchern sowie Tagesnachrichten speisen.

antikörper/antibodies ist ein modernes Handbuch zum Verständnis körperlicher und geistiger Gesundheit und dient der Wiederherstellung eines ausgeglichenen Verhältnisses zwischen Wahrheit und Unmöglichkeit. Neuartig verbundene Körperteile, missverstandene Notfallanleitungen, das Verwirren medizinischer Fakten und Übersetzungsfehler fördern ein heilsames Kopfschütteln. Genau ausgemessene Dosen Absurdität und Unsinn stärken die lebenswichtigen Immunkräfte und halten Sach- und Leistungzwänge in vernünftigen Grenzen.

BrandStifters absurde Bildcollagen entstanden aus der Erkenntnis, dass man die einzelnen Elemente aus einem vergilbten deutschen Erste-Hilfe-Büchlein wie LEGO-Spielsteine aneinander setzen kann. Er fand heraus, dass es viel mehr Möglichkeiten gibt, Körperteile zu verbinden, als bislang bekannt war.

Die Cut-up-Texte von HuelsTrunk sind sorgsam neu kombinierte Collagen und Extrakte der gängigen Medizin-, Erste Hilfe- und Pflege-Literatur. Ungewöhnliche Operationsmethoden ermöglichen neue Sinnzusammenhänge und humaneres Heilen. Wer den ausgeklügelten Anweisungen folgt, wird schon bald eine Veränderung an sich bemerken.

Die Texte sind dank der kongenialen Übertragung von Fred W. Bergmann ins Englische durchweg international verständlich.

Die erste Auflage der antikörper/antibodies erschien im Herbst 2009 im Lichtblau Verlag, die seit Anfang 2012 vergriffen ist. Die nun im gONZoverlag erscheinende Neuausgabe ist eine gründlich überarbeitete Erweiterung der Erstauflage mit vielen bislang unveröffentlichten Collagen und Cut-up-Texten.

antikörper/antibodies Geschichte:

Im November 2009 präsentierten BrandStifter und HuelsTrunk antikörper/antibodies in Form einer multimedialen Performance in der Flux Factory in Queens, der Galerie CENTRAL BOOKING in Brooklyn.

Des Weiteren entstand in Manhatten eine antikörper/antibodies-Sonderedition im Auftrag der Galeristin Maddy Rosenberg. Diese Ausgabe zierten Mullbinden, Pflaster, Rasierklingen und Sicherheitsnadeln. Sie wurde von renommierten Buchkunstarchiven wie dem Museum of Modern Art New York, dem Sackner Archive for Concrete and Visual Poetry oder dem Studienzentrum für Künstlerpublikationen der Universität Bremen angekauft.

Im Rahmen des Literaturaustausches Hessen-Wisconsin, stellte HuelsTrunk das Buch mit Übersetzer Fred Bergman in der Avols Buchhandlung in Madison, Wisconsin vor. Ebenfalls im November 2009 featurete das Chicago Center of Literature and Photography antikörper/antibodies als Buch des Monats.

Die Deutschland-Premiere der zweisprachigen und multimedialen antikörper/antibodies-Perfoemance mit Beamer, Casio, Effektgeräten, Diktaphon, Frequenzgenerator, Looper, Massagegeräten, Mikro, Schlagzeugmaschine und Spielzeuginstrumenten fand 2010 in der Mainzer Walpodenakademie im Rahmen des Mainzer Literaturfestivals MISCHEN POSSIBLE, veranstaltet vom Literaturbüro Mainz und dem gONZoverlag, statt.

Ebenfalls 2010 wurde die antikörper/antibodies-Performance auf Einladung von Anette Glosers Galerie Station im Mousonturm in Frankfurt am Main aufgeführt (http://www.youtube.com/watch?v=RvbGsvG5_Is&hd=1). Zuletzt präsentierten BrandStifter und HuelsTrunk ihr Werk im Frühjahr 2013 im Rahmen von bewegte sprache – sprachbilder klangbilder im Literaturhaus Wien.

ZU DEN AUTOREN

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Madame Chérie

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Andrea Mohr
MADAME CHÉRIE
Autobiographie
ISBN: 978-3-9814439-8-1
VÖ: Oktober 2012
Preis: 12,95 €

Madame Chérie ist eine Autobiographie von Andrea Mohr, die im Herbst 2012 im gONZoverlag erscheint. Die heute in Neustadt an der Weinstraße lebende Schriftstellerin hat 2010 bereits „Pixie: Dancer, Drug Smuggler, Prisoner, Saint: Inside a world of Drugs, Sex and Violence“ veröffentlicht, das 2011 auch in deutscher Sprache erschien. Die Dreharbeiten zum gleichnamigen Film beginnen 2013. Darin schreibt sie über ihre Zeit im australischen Hochsicherheitsgefängnis Dame Phyllis Frost Centre – und wie sie dahin kam.

Madame Cherie knüpft daran an und erzählt die Geschichte nach ihrer Entlassung. Damals, im August 2004, ist Andrea Mohr einundvierzig Jahre alt. Sie versucht nach fünf Jahren außerhalb der Gesellschaft genau in jene zurückzufinden. An diesem kritischen Punkt ihres Lebens beginnt die Geschichte von „Madame Chérie“.

Die Wiedereingliederung ist nicht einfach. Zum einen hat sich die Welt weitergedreht, während Andrea Mohr fünf Jahre in der australischen Wüste ohne Mond und Sterne verbrachte: Die Deutsche Mark wurde durch den Euro abgelöst, das Internet hat große Fortschritte gemacht, Handys sind zu Alltagsgegenständen geworden, der 11. September 2001 und der Irakkrieg haben die Welt verändert, in der sie sich nun wieder zurechtfinden muss. Zum anderen kehrt sie zurück in ihre Heimat, in die Kleinstadt Neustadt. Der Kontrast zwischen ihrem früheren Lebens in tosenden Großstädten wie dem Berlin der 80er, Bangkok oder Melbourne und dem Kleinstadtidyll an der Weinstraße könnte größer nicht sein.

Aber Andrea Mohr gibt sich keinen Illusionen hin: sich frei in einem Land bewegen zu dürfen, heißt noch lange nicht, sich frei in der Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt bewegen zu können. Sie setzt sich schließlich in den Kopf, Schriftstellerin zu werden – und diesen steinernen Weg verfolgt sie eisern. Sie schreibt an ihrer Autobiographie, macht Honorararbeiten für einen Berliner Verlag, lernt unterstützende Autoren kennen und schafft es schließlich, einen Verlag für ihr Buch „Pixie“ zu finden, zunächst in Australien, später in Deutschland. Unter anderem trifft sie auf Howard Marks, ebenfalls Schriftsteller mit Knastvergangenheit und Drogenerfahrung, mit dem sie bis heute eine tiefe Freundschaft verbindet.

Nebenher beginnt sie in einer großen deutschen Agentur unter dem Namen „Chérie“ als Escort zu arbeiten. Der schier unerschöpfliche und krisenresistente Markt, gepaart mit der Einsicht, mit ihrem Lebenslauf niemals einen „bürgerlichen“ Job mit ansatzweise entsprechender Entlohnung zu finden, bringt sie auf die Idee, selbst eine Begleitagentur zu eröffnen. So verwandelt sich die Escortdame namens „Chérie“ in „Madame Chérie“. Torpediert ihr Führungszeugnis ihr Bedürfnis nach Jetset, so kommt sie durch ihren Escortservice doch ein wenig in den Genuss des Reisens und auch in die Welt der großen Autos und teuren Hotels, der Reichen und Schönen, kann sie so, wenn auch nur für Stunden, eintauchen. Doch auch ihr ist klar: An ihren glamourösen Lifestyle vor ihrer Inhaftierung kommt sie mit ihrem legalen Broterwerb nicht ran – diese Zeit ist unwiederbringlich vorbei.

Auch mit Männern hatte sie während ihrer Zeit im Gefängnis nichts zu tun, kehrte zurück, geschieden von Werner Paul Roberts. Die Annäherung an das andere Geschlecht in der wiedergewonnenen Freiheit muss erst wieder geübt werden. Auch davon erzählt „Madame Cherie“.

Alles in allem ist „Madame Chérie“ eine Geschichte über Reintegration, Neudefinition der eigenen Identifikation, über die zweite Chance im Leben, über Frauen und Männer, Begierde und Liebe, über Freundschaft und die Suche nach dem Glück.

Teils sarkastisch und provokativ, mal humorvoll, oft nachdenklich und melancholisch erzählt „Madame Chérie“ von der Möglichkeit, das eigene Leben in die Hand zu nehmen und davon, dass man die Chance im eigenen Leben nicht nur sehen, sondern auch ergreifen muss – auch oder gerade, wenn es die zweite ist.

ZUM AUTOR

LESEPROBE

MADAME CHÈRIES SEXLEXIKON

SCHMUCKLINIE

Hadayatullah Hübsch: Faust III. Ein Frankfurt-Krimi.

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Hadayatullah Hübsch
Faust III
Ein Frankfurt Krimi

ISBN:
VÖ: März 2014
Preis:

„Es gibt kein Verbrechen auf der Welt, das ich nicht schon in meinem Kopf begangen hätte.“
Ein krimineller Dichter hält Frankfurt in Atem. Privatdetektiv Faust und Kommissar Schnurzbügel müssen schnell handeln, bevor dieser Goethe Worten Taten folgen lässt. Da hilft nur eins – der Gretchen-Plan.

„Faust III“ ist der erste Roman, der von Hadayatullah Hübsch im gONZoverlag erscheint. Zudem sowohl eine Krimisatire als auch ein Frankfurt-Roman.
Die Schauplätze: „Mainhättens“ Cafés, Clubs, Spelunken oder aber der Club Voltaire.
Die Story: Der geheimnisvolle Dichter Goethe hält mit seinen Versen Politik und Werbebranche in Atem. Doch hinter dem vermeintlich gefährlichen Genie verbirgt sich nur ein armer Poet, der sich mit mäßigen Versen für Zigarettenwerbung u.ä. über Wasser hält und seine Spesen in der „sinnlos“-Bar verflüssigt. Privatdetektiv Faust und Kommissar Schnurzbügel werden auf den Unruhe stiftenden Dichter angesetzt. Auftrag: Ausschalten. Da kommt ihnen Gretchen grade recht, die als Lockvogel fungieren soll.

Wortspielverliebt wie eh und je, mit Anspielungen, Zitaten und jeder Menge bekannter Protagonisten, baut Hübsch eine irrwitzige Story, die sich mit ordentlich Tempo durch die Gassen Frankfurts bewegt. Wen wundert es, dass sich schließlich Fitz Teufel auftaucht, um ein bisschen Ordnung in die Sache zu bringen.

GOD SMOKED – A MINDTRIP WITH HOWARD MARKS

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GOD SMOKED – A Mindtrip with Howard Marks (DVD)
A God Smoked Production
Originalton mit deutschen / englischen Untertiteln
Länge: 85 Minuten
Mit 16seitigem Booklet
Ab März 2012 im gONZoverlag erhältlich
Preis: € 19,80

ISBN: 978-3-9814439-6-7
http://god-smoked.de/

Schon mal drüber nachgedacht, ob Gott raucht – und falls ja, was der Teufel damit zu tun hat?
Schon mal überlegt, warum es in England die Redewendung „Betrunken wie ein Molch“ gibt?
Schon gehört von der marks’schen Neuinterpretation des Abendmahls?
Und schon gewusst, dass Howard Marks mit Billy the Kid verwandt ist?

Howard Marks, ehemaliger Dope-Dealer, Schriftsteller und Pop-Philosoph, lädt ein zu einem filmischen Trip durch seinen Kosmos. In ca. 85 Minuten erzählt er mit seiner unverwechselbar charismatischen Stimme über sein Schreiben, seine Heimat Wales und über die zwei großen Lieben seines Lebens: den Rausch und die Musik. Aber auch über allerlei anderen Unsinn, der ihm grade in den Kopf kommt. Das Spektrum reicht von schrägen Theorien über autobiografische Intimitäten bis hin zu ernsten Fragen, die uns alle etwas angehen. So ist es zum Beispiel nicht verwunderlich, dass Freiheit für den Waliser, der 7 Jahre im amerikanischen Knast gesessen hat, ein zentrales Thema ist. Nicht Menschenrecht, sondern Menschenpflicht ist es in seinen Augen, Freiheit zu hinterfragen, zu verteidigen und genau hinzuschauen, auch wenn es sich scheinbar „nur“ um Rauch- und Alkoholverbote, Vorratsdatenspeicherung oder Kameras an öffentlichen Plätzen handelt. „Ich breche das Gesetz, wenn ich nicht weiß, wofür es ist.“

Die Filmstruktur gleicht einem berauschten Geist: in ineinander geschnittenen Episoden wechseln sich Nachdenklichkeit, Witz, Provokation, Anekdote und völlige Absurdität ab. Neben längeren Erzählpassagen, Interviews und Retrospektiven ziehen sich Musik-Clips wie ein roter Faden durch den Film und verweben sich mit Howards Ideenwelten. Teils von Musikern, die Songs für oder über Howard singen, teils von Howard selbst performed.

Mit diesem Film ist der God Smoked Production aus Mannheim ein ganz wunderbarer und stellenweise irrwitziger Musik-Doku-Film gelungen, ein obskurer Bilderrausch, der sich der Legende Howard Marks bis auf wenige Zentimeter annähert und doch mit einem Augenzwinkern den nötigen Abstand hält.

„A patchwork project, each episode with its own particular style and look, music clips, interviews and samples, some in real situations, some in absurd settings.“

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